Autoliv entlässt in Elmshorn bis zu 500 Mitarbeiter mit Sozialplan

Was passiert mit den Arbeitsplätzen?

Bis Ende 2025 fallen die meisten Arbeitsplätze weg. Von den rund 500 Arbeitsplätzen sollen nur noch ein Viertel mit einem Tarifwechsel in die Metall+Elektro-Industrie als Technologiecenter für die Entwicklung erhalten werden.

Hintergrund der drohenden Kündigungswelle ist die beschlossene Verlagerung weiterer Produktionsarbeitsplätze in das bestehende Werk in Dachau. In den letzten drei Jahren wurden bereits mehr als 200 Produktionsarbeitsplätze nach Ungarn verlagert.  Das konzernweite Sparprogramm sieht weltweit den Abbau von 6.000 direkten und 2.000 mittelbaren Arbeitsplätzen vor.

Der Betriebsrat verkündete, dass sich die Betriebsparteien bereits auf einen Sozialplan mit Interessenausgleich geeinigt haben. Der Konzern rechnet für die Sozialplanzahlungen mit Kosten in Höhe von rund 80 Mio. Euro.

Betriebsbedingte Kündigung mit Sozialplan: Lohnt sich eine Kündigungsschutzklage?

Die Entscheidung, eine Kündigungsschutzklage nach einer betriebsbedingten Kündigung mit Sozialplan einzureichen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Umstände des Falls. Hier sind einige Überlegungen, die in Betracht gezogen werden sollten:

1. Sozialplan: Wenn ein Sozialplan vorhanden ist, bedeutet dies, dass Arbeitgeber und Betriebsrat (oder Arbeitnehmervertreter) Vereinbarungen über bestimmte Leistungen für die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter getroffen haben. Dies kann Abfindungen, Qualifizierungsmaßnahmen oder andere Vergünstigungen umfassen. Bevor eine Kündigungsschutzklage eingereicht wird, ist es wichtig zu prüfen, ob der Sozialplan angemessene Leistungen bietet.

Hinweis: Durch eine Kündigungsschutzklage riskieren Sie nicht die Sozialplanabfindung. Entweder  erhalten Sie eine höhere Abfindung, oder Sie fallen auf die Sozialplanabfindung zurück.

2. Individuelle Situation: Die Aussichten einer Kündigungsschutzklage hängen oft von der individuellen Situation des Arbeitnehmers ab. Gründe wie eine fehlerhafte Sozialauswahl, fehlende oder unzureichende Begründung der betriebsbedingten Kündigung oder Formfehler können Gründe für eine Klage sein.

3. Rechtliche Beratung: Es ist ratsam, rechtlichen Rat von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht einzuholen. Ein Anwalt kann die spezifischen Umstände des Falls bewerten und dem Arbeitnehmer helfen zu verstehen, ob die Voraussetzungen für eine Kündigungsschutzklage gegeben sind.

4. Ablauf der Fristen: In vielen Ländern gibt es Fristen, innerhalb derer eine Kündigungsschutzklage eingereicht werden muss. Es ist wichtig sicherzustellen, dass diese Fristen eingehalten werden.

5. Finanzielle Überlegungen: Eine Kündigungsschutzklage kann zeit- und kostenintensiv sein. Es ist wichtig zu prüfen, ob die potenziellen Vorteile einer Klage die Kosten und den Aufwand rechtfertigen, insbesondere wenn bereits Vergünstigungen durch einen Sozialplan angeboten werden.

Tipp: Keine Sorgen um das Finanzielle müssen Sie sich machen, wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben. Ihr Anwalt berät Sie immer kostentransparent und prozessökonomisch.

6. Verhandlungsmöglichkeiten: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, mit dem Arbeitgeber Verhandlungen über eine einvernehmliche Lösung aufzunehmen. Dies könnte zusätzliche Vergünstigungen oder Änderungen an der Kündigung umfassen z.B. Sprinterklauseln, Zeugnisnoten, Freistellungsphasen, Überlassung von Firmeneigentum.

Letztendlich sollte die Entscheidung, eine Kündigungsschutzklage einzureichen, auf einer gründlichen Analyse der individuellen Umstände basieren. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile abzuwägen und professionelle rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um die besten Entscheidungen für die eigene Situation zu treffen.

Welche Bedeutung hat Autoliv Standort Elmshorn für die Region?

Autoliv ist ein international führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Automobilsicherheit, das weltweit innovative Lösungen für passiven und aktiven Insassenschutz sowie für den Fußgängerschutz entwickelt. Die Niederlassung von Autoliv in Elmshorn, Deutschland, spielt eine wichtige Rolle in der Produktion und Entwicklung von Sicherheitssystemen für die Automobilindustrie. In Elmshorn beschäftigt Autoliv derzeit ca. 500 Mitarbeiter.

Die Geschichte von Autoliv reicht bis in die 1950er Jahre zurück, als das Unternehmen gegründet wurde. Heute ist Autoliv weltweit präsent und hat sich als zuverlässiger Partner für zahlreiche Automobilhersteller etabliert. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Stockholm, Schweden, und betreibt Produktionsstätten sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in verschiedenen Ländern.

Die Niederlassung in Elmshorn in der Otto-Hahn-Straße spielt seit 50 Jahren eine zentrale Rolle in der Produktion von Airbags und anderen Sicherheitssystemen. Autoliv hat sich auf die Entwicklung von fortschrittlichen Airbag-Technologien spezialisiert, die den Insassenschutz in Fahrzeugen verbessern. Die Mitarbeiter in Elmshorn arbeiten eng mit anderen Autoliv-Standorten und Automobilherstellern zusammen, um innovative Sicherheitslösungen zu entwickeln und zu produzieren.

Ein Schwerpunkt von Autoliv ist die kontinuierliche Forschung und Entwicklung neuer Technologien, um die Sicherheit im Straßenverkehr weiter zu verbessern. Dies schließt die Entwicklung von fortschrittlichen Sensoren, intelligenten Airbag-Systemen und anderen Sicherheitskomponenten ein. Die Expertise der Mitarbeiter in Elmshorn trägt dazu bei, dass Autoliv an vorderster Front der Automobilsicherheit bleibt.

Die Qualitätssicherung spielt in der Produktion von Autoliv eine entscheidende Rolle. Die Sicherheitssysteme müssen höchsten Standards entsprechen, um im Falle eines Unfalls effektiv zu funktionieren. Daher werden in Elmshorn strenge Qualitätskontrollen durchgeführt, um sicherzustellen, dass jedes produzierte Sicherheitssystem den Anforderungen entspricht.

Die Umweltverträglichkeit ist ein weiterer Aspekt, dem Autoliv große Aufmerksamkeit schenkt. Das Unternehmen engagiert sich für nachhaltige Produktionsprozesse und umweltfreundliche Technologien. In Elmshorn werden Maßnahmen ergriffen, um den ökologischen Fußabdruck der Produktionsstätte zu minimieren und Ressourcen effizient zu nutzen.

Die enge Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft ist für Autoliv in Elmshorn von großer Bedeutung. Das Unternehmen beteiligt sich an verschiedenen sozialen Projekten und unterstützt lokale Initiativen. Dies stärkt nicht nur die Bindung zum Standort, sondern trägt auch zum positiven Image von Autoliv bei.

Insgesamt ist Autoliv in Elmshorn ein wichtiger Akteur in der Automobilsicherheitsbranche. Durch innovative Technologien, strenge Qualitätskontrollen und ein starkes Engagement für Umwelt und Gemeinschaft trägt das Unternehmen dazu bei, die Sicherheit im Straßenverkehr weltweit zu verbessern.

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